Die meisten Künstler empfinden die Veröffentlichung ihres ersten Albums seit einem Jahrzehnt möglicherweise als etwas entmutigend. Aber Jazzanova sind nicht die meisten Künstler. Sie sind vielmehr eine Einheit in einem ständigen Werdenszustand. Vom ersten Moment an, als sie 1995 als DJ-Gruppe zusammenkamen, gab es keine Vorlage dafür, was Jazzanova sein würde, und in jeder Phase mussten sie im Laufe der Zeit die Regeln festlegen. Sie hielten sich nie an eine bestimmte Szene oder einen bestimmten Sound, verfolgten nie eine bestimmte Technik oder ein bestimmtes Format und agierten als DJ-Kollektiv, als Produktionshaus, als produktives Remix-Team, als Radioprogrammierer und -moderator, als Labelinhaber und als Kurator. Ständig waren sie mit einem Fuß in der Clubkultur und mit dem anderen in der Live-Arena: dem Ort, an dem sie im letzten Jahrzehnt am aktivsten waren.

Und all diese kreativen Ströme flossen in den letzten zwei Jahrzehnten ununterbrochen, ganz natürlich in die wunderschönen Tiefen von „The Pool“, ihrem bisher ausgereiftesten und fesselndsten Album. Als sich das Team aus Alex Barck, Claas Brieler, Axel Reinemer, Jürgen von Knoblauch und Stefan Leisering zum ersten Mal traf, steckten sie alle tief in einer Clubszene, die sich – wie Stefan es ausdrückt – um „Funk, Jazz, Disco, Latin …“ drehte. alles Mögliche – aber hauptsächlich alte Schallplatten.“ …